Freitag, 15. August 2014

der Notartermin und ein sehr netter Abend

Hallo liebe Leser!

Gestern Abend war nun unser Notartermin, und ab 01.09. dürfen wir uns "Grundstücksbesitzer" nennen.

Und ein paar Tage später darf sich eine gewisse Bank in Salder "Grundstückseigentümer" nennen. ;-)

Zuerst trafen wir uns mit dem Makler Herrn Greune und auch meinen Eltern bei den Grundstücksverkäufern ( die ja auch die zukünftigen Nachbarn sind). Bei Kaffee und Kuchen wurde der Notarvertrag vom Makler vorgelesen und erklärt. Nach jedem Absatz wurde gesagt, was was zu bedeuten hat.

Es gibt bei solchen Notarverträgen dermaßen viele juristische Spitzfindigkeiten, dass ich sie hier nicht alle aufführen möchte.  Ich schreibe nur mal die Highlights:

Wir kaufen das Grundstück von der Familie D. Im Vertrag gab es einen recht gewöhnungsbedürftigen Namen für unser abgeteiltes Grundstück, aber das musste so sein.

Wir müssen akzeptieren, dass Staub und Rauch von den Felswerken Salzgitter durch deren Schornstein auf unserem Grundstück landen. Unser direkter Nachbar muss es nicht akzeptieren. Der Schornstein befindet sich nicht (mehr) in Sichtweite. (Weil er ja auch abgerissen wurde.)

Um den Vertrag gültig werden zu lassen, muss das Finanzamt bescheinigen, dass wir "unbedenklich" sind. Gegen eine Zahlung von 5 % des Grundstückskaufpreises füllt es diese Bescheinigung aus. Der Name dafür ist Grunderwerbssteuer. Tja, auch unser Staat muss seine Zinsen bei der Bank bezahlen.

Auch die Gemeinde muss schreiben, dass sie von ihrem Vorkaufsrecht keinen Gebrauch machen wird. Ich denke auch dieses wird wieder zeitintensiv.

Kurios fand ich auch, dass der Notar sich auch sein Geld vom Grundstückseigentümer geholt hätte, falls wir den Notar nicht bezahlen würden. Auf solche Spitzfindigkeiten werden wir es aber nicht ankommen lassen.

Auf den Energieausweis für das Grundstück haben wir verzichtet.

Aber jetzt das wichtigste: Es dauert nicht mehr lange, bis wir als Grundstücksbesitzer auftreten dürfen und Anträge für das Grundstück abgeben dürfen. Eine Hürde auf dem Weg zum Bauantrag ist genommen. Und auf viele der genannten Amtssachen müssen wir gar nicht mehr warten, um einen Bauantrag loszuschicken. Das war das beste!

 Die Rechnung für den Makler gab es auch gleich mit dazu. Wir haben gelernt, dass zusätzlich zu den 5 % des Grundstücks auch noch davon 19% Mehrwertsteuer zu zahlen sind. Okay, diesen dreistelligen Betrag haben wir dann auch noch über.

Nach dem uns der Herr G. dann den Vertrag erläuterte, wussten wir, was wir dann unterschreiben werden und wir fuhren zum Notar in ein Hochhaus im Zentrum von Lebenstedt. Nach einer kurzen Wartezeit in der Gemeinschaftskanzlei dort hatten wir dann auch gleich unser Gespräch. Ich muss sagen, ich war total verblüfft!




Noch nie in meinem Leben habe ich jemanden so schnell lesen hören, wie die Notarvertreterin diesen Vertrag gelesen hat! Eine Wahnsinnsleistung, bei der Geschwindigkeit auch noch deutlich zu bleiben, und das war sie! Bei Zwischenfragen wurde leider auch in dem gleichen Tempo gesagt, dass sie erst ein mal zu Ende lesen müsse. Dann gab es eine sehr kurze Erläuterung nach einem Absatz und wir flogen weiter durch diesen Text. Nach dem der Herr G. die Notarin bat, doch ein bisschen langsamer zu lesen, war sie 1 Minute lang etwas langsamer, aber um die damit vergeudete Zeit wieder reinzuholen, beschleunigte Sie dafür nach wenigen Minuten wieder spürbar.

Leider machten unsere vielen Zwischenfragen ihr Ziel zu Nichte, Ihr Geld in möglichst kurzer Zeit zu verdienen, Sorry!

Nachdem dann der komplette Vertrag ein Mal durchgelesen wurde, blätterten wir noch ein bisschen durch den Vertrag und auf Drängen des Maklers Herrn G. wurden dann doch noch einige Sachverhalte geklärt. Zum Glück, wurde der Vertrag mit dem Makler schon durchgegangen, sonst hätten wir bei der Sache kein gutes Gefühl gehabt. Oder wir hätten der Notarin weitere Minuten Ihrer wertvollen Zeit stehlen müssen. Ich denke es wäre auf das zweite hinausgelaufen.

In der kommenden Woche dürfen wir dann noch mal dort hin, und unser Grundstück gleich an die Bank als Zahlungssicherheit wieder abgeben. Wie gewonnen, so zerronnen! Aber das Grundstück wird ja nicht ewig der Bank gehören, das kommt ja ganz auf unsere Tilgung an.

Um das ganze Ereignis zu feiern, haben wir uns abends gemütlich zusammengesetzt und gegrillt. Es war super lecker und sehr schön.

Wie geht es jetzt weiter?

In der kommenden Woche werden wir noch ein paar Termine haben. Die Bank ist dabei,  die Notarin ist dabei, und auch mal wieder unsere Lieblinge vom Bauamt sind dabei. Langweilig wird es uns da wohl nicht werden.

Und ab Donnerstag werden wir erst mal für 2 Wochen verreisen. Ich denke wir können uns das erlauben, weil ja das meiste angeleiert ist.

Wir melden uns wieder!

Isabel & Martin





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